Gestört

Heute war ich schon so weit, loszugehen. Ich hatte mir ein kleines Frühstück gemacht, war frisch geduscht und angezogen. Auf den gemeinsamen Abend zum #tdor in der Beratungsstelle hatte ich mich richtig gefreut.

Und dann: peng. Ohne ersichtlichen Grund flossen plötzlich Tränen. Ich habe heftig geweint, und meine Gedanken wurden richtig dunkel.

Zuerst wollte ich trotzdem los. Ich war doch jetzt schon zwei Tage zu Hause gewesen. Zusammenreißen! Schon wieder scheitern ist keine Option.

Aber es ging nicht. Es ging gar nichts mehr.

Langsam wurde ich ruhiger, konnte wieder denken und fühlen. Ich konnte die Erschöpfung wahrnehmen. Mein Mitgefühl mit mir selbst kam vorsichtig zurück.

Termine absagen und nicht zu dem Treffen gehen ist ätzend. Aber meine Gesundheit, ich selbst, bin mir wichtiger.

Das habe ich zum Glück in Tiefenbrunn gelernt: Emotionen dürfen sein. Ich kann achtsam und liebevoll mit mir umgehen und sollte jeden ersten Impuls prüfen.

Da sehe ich meine Störungen so deutlich wie selten: Vor der Traumatherapie hätte ich sicher dem Impuls „Du musst jetzt arbeiten gehen, koste es, was es wolle“ nachgegeben. Ich hätte nicht in mich reingespürt, nicht überlegt, welche Folgen es hat, über meine Grenzen zu gehen.

Komplette Zusammenbrüche hatte ich mehr als einmal.

#borderline #histrionisch #adhs